FlightFlow FlightFlow App Icon
Intuitive AR-Navigation für Flughäfen.

Zeitraum    01/2025 – 04/2025

Projektübersicht

FlightFlow Übersicht

Meine Rolle

FlightFlow habe ich im Rahmen meiner Weiterbildung zum Product Manager bei Digitale Leute School erarbeitet.

Scope

Product Strategy

Product Discovery

Business Modeling

User Research

UX Design

Team- & Backlog Management

Product Analytics

Testing

Das Problem

Wenn aus Reiseträumen Stress wird

Sarah’s Geschichte zeigt, warum 66% aller Fluggäste frustriert sind.

Sarah steht nervös am Frankfurter Flughafen. Ihr Anschlussflug nach Bangkok hat nur 45 Minuten Umsteigezeit, aber ihr Zubringerflug aus München hatte 20 Minuten Verspätung. Jetzt muss sie durch die Sicherheitskontrolle, sich in Terminal 1 orientieren und Gate B27 finden, ohne zu wissen, wo das ist oder wie lange sie braucht.

Diese Situation erlebt Sarah nicht allein. 66% der europäischen Passagiere geben mangelnde Kommunikation bei Verspätungen als größte Reisefrustration an (AirHelp-Studie). Die finanziellen Folgen sind real: Störungen kosten Reisende durchschnittlich €362,50 durch alternative Verbindungen, Verpflegung und Unterkünfte. In einer weiteren Studie kam heraus, dass 68% aller Passagiere durch Störungen auf der Reise unter vermehrten Stress leiden.

Meine User Research mit 5 Vielfliegern bestätigte zwei Kernprobleme:

  • Orientierungslosigkeit: Große Flughäfen sind unübersichtlich, besonders unter Zeitdruck
  • Informationsdefizit: Airlines informieren zu spät über Probleme, obwohl Daten verfügbar sind

Sarah’s Dilemma: Sie rennt durch Terminal 1, fragt gestresst das dortige Flughafenpersonal nach dem Weg und erreicht schwitzend ihr Gate, nur um zu erfahren, dass ihr Anschlussflug bereits 30 Minuten Verspätung hat. Diese Information hätte sie beruhigt, wurde allerdings zu keinem Zeitpunk kommuniziert.

Key Takeaways

66% geben an, dass mangelnde Kommunikation durch Airlines das größte Ärgernis darstellt.

Durchschnittlich entstehen Passagieren Kosten in Höhe von 362,50 € durch Störungen im Flugverkehr.

68% der Befragten geben an, dass Störungen auf der Reise vermehrten Stress auslösen.

Die Lösung

FlightFlow als digitaler Reiseassistent

FlightFlow Übersicht

Wie kann Sarah’s nächste Reise entspannter verlaufen?

Die Vision: Passagiere durch digitale, verständliche Informationen befähigen, Reisestress und unvorhersehbare Störungen eigenständig zu bewältigen.

Sarah’s neue Erfahrung mit FlightFlow: Bereits beim Check-in erhält sie eine Push-Nachricht: “Dein Bangkok-Flug hat 35 Minuten Verspätung. Entspannter Umstieg möglich!” Am Flughafen zeigt ihr die App: “Gate B27 in 12 Minuten erreichbar. Aktuelle Wartezeit an der Sicherheitskontrolle: 8 Minuten.” Sie hält ihr Smartphone hoch und die AR-Navigation blendet Pfeile direkt auf ihrem Display ein: “200m geradeaus, dann links zum Gate B27.”

Kern-Features für Sarah’s Zielgruppe (Gestresste Reisende, die Kontrolle und Klarheit schätzen)

Frühwarnsystem

  • “Sarah, dein Flugzeug ist noch in Rom: 25 Minuten Verspätung sind zu erwarten”
  • Benachrichtigung 2 Stunden vor ursprünglicher Abflugzeit

AR-Navigation

  • Smartphone hochhalten → App schaltet automatisch in die AR-Ansicht um
  • Wegführung direkt auf dem Screen: “Gate B27 → 8 Minuten Fußweg”
  • Kompass zeigt exakte Richtung

Umsteigeassistenz

  • “Ankunft Terminal 1, Gate A15 → Abflug Terminal 2, Gate B27”
  • “Shuttle alle 4 Minuten, Fahrtzeit: 6 Minuten”
  • "Der Gehweg beträgt 350m zum Gate"

Proaktive Updates

  • Aktuelle Wartezeiten: “Sicherheitskontrolle aktuell 12 Minuten”
  • Wetterwarnung: “Gewitter in Bangkok: Verzögerung möglich”
  • Fluggastrechte: “Bei Verspätung über 3h stehen dir €400 Entschädigung zu”

User Research

Validierte Probleme aus der Praxis

Value Proposition Canvas für FlightFlow

Methodik: 5 strukturierte Interviews à 30 Minuten mit Vielfliegern (2 Frauen, 3 Männer, 27-43 Jahre)

Sarah’s reale Entsprechung berichtete: “Ich bin von München nach Bangkok geflogen. Der Zubringerflug hatte Verspätung, und am Frankfurter Flughafen musste ich rennen. Große internationale Flughäfen sind einfach unübersichtlich. Wenn dann noch Zeitdruck dazu kommt, wird man nervös und findet sich noch schlechter zurecht.”

Zweites Validierungsbeispiel: Einer der befragten Vielflieger erfuhr erst am unbesetzten Check-in-Schalter, dass sein Flug nach Asien gestrichen wurde. Der Passagier musste eigenständig und kurzfristig eine teure Alternative buchen und erhielt bis dato keine Entschädigung durch die Airline.

Erkenntnis: Diese Erfahrungen decken sich mit den AirHelp-Studien und validieren den Bedarf für eine proaktive Reiseassistenz.

Produktstrategie: Vom Problem zur Lösung

“How Might We”-Ansatz für nutzerzentrierte Entwicklung

Design Thinking Prozess:

  1. Problem definiert: Sarah braucht Orientierung und frühzeitige Information
  2. Zielgruppe eingegrenzt: Reisende, die sich schnell überfordert fühlen
  3. Lösungsideen generiert: Quantitative Ideation → qualitative Verfeinerung (Ideation)
  4. Prototyp entwickelt: Konkrete Umsetzung der besten Ansätze

Beispiel “Idea Napkin”: Personalisierte Schnellroute

  • Problem: Sarah weiß nicht, wie lange der Weg zum Gate dauert
  • Lösung: App berechnet Gehweg basierend auf Arrival und Departure Gates
  • Nutzen: “Gehe jetzt los für entspannten 8-Minuten-Spaziergang zu Gate B27”

Geschäftsmodell: Freemium mit Premium-Abo

  • Basic: Flugdaten, einfache Navigation (Karte & Kompass)
  • Premium: AR-Features, Verspätungsprognosen, Umsteigeassistenz
  • Warum Premium? Intensive API-Nutzung und Infrastruktur-Kosten rechtfertigen ein nachhaltiges Abo-Modell

Prototyping

Sarah’s Reise digital abgebildet

Screenshot eines Figma High Fidelity Prototype für FlightFlow Hier klicken und selbst testen

Die Erkenntnisse aus Marktforschung und Ideation sind in die Entwicklung eines funktionsfähigen iOS-Prototyps eingeflossen.

User Flow: FlightFlow steht auf Sarah’s kompletter Reise digital zur Seite.

  1. Profil-Setup: Flugdaten einmalig hinterlegen
  2. Pre-Flight: Push-Nachricht über Verspätung
  3. Airport-Arrival: Standort erkennen → Navigation aktivieren
  4. AR-Navigation: Smartphone hoch → Kamera-Overlay mit Wegführung
  5. Gate-Arrival: “Boarding beginnt in 25 Minuten: entspannt angekommen!”

Design-Prinzipien:

  • Minimaler Input: Sarah soll nicht tippen müssen während sie läuft
  • Automatische Übergänge: Von Karte zur AR-Ansicht ohne Button-Druck
  • Klare Hierarchie: Wichtigste Informationen (Restzeit bis Boarding) immer prominent angezeigt

Key-Screens:

  • Dashboard mit nächstem Flug und aktuellen Alerts
  • Interaktive Flughafenkarte mit Live-Position
  • AR-Ansicht mit eingeblendeter Route
  • Umsteigeassistent mit Wegbeschreibung und Ankunftszeiten am Gate

Technische Machbarkeit

Was geht, was nicht?

Mögliche Risiken und technische Herausforderungen bei FlightFlow

Nach dem Prototyping richtet sich der Fokus auf die technische und wirtschaftliche Umsetzbarkeit. Im Zentrum stehen die Integration eines Wi-Fi-Pointing-Systems, Skalierungsstrategien und die Erprobung am Markt.

Gut umsetzbar

Flugdaten & Prognosen: Bestehende APIs (FlightAware, OpenSky) liefern Echtzeit-Daten

  • Sarah’s Verspätungs-Warnung: Tracking des eingeplanten Flugzeugs möglich
  • Wetterintegration: OpenWeatherMap für Start- und Zielort verfügbar

Herausforderung: Indoor-Navigation

  • Das Problem: GPS funktioniert in Gebäuden nicht zuverlässig
  • Die Lösung: Wi-Fi-Positioning-Systems (WPS) der Flughäfen nutzen
  • Status Quo: Apple unterstützt bereits Indoor-Navigation u.A. in Frankfurt, San Francisco
  • Sarah’s Dilemma: Kann FlightFlow auf diese Daten zugreifen?

Skalierungsstrategie

  • Partnerschaften essentiell: FlightFlow macht nur Sinn, wenn es an vielen Flughäfen funktioniert
  • Pilotansatz: Start mit 3-5 großen Hubs in Europa (Frankfurt, München, London)
  • Expansion: Sukzessive Partnerschaften mit Flughafen-Betreibern
  • Alternative: Kooperation mit bestehenden Indoor-Positioning-Anbietern

Competitive Analysis

Marktlücke identifiziert

Wo steht FlightFlow zwischen Flighty und FlightRadar24?

Hauptkonkurrenten

  • Flighty: Premium Flight-Tracking, nur iOS, keine Navigation
  • FlightRadar24: Radar-Fokus, keine Passenger-Experience

FlightFlow’s Differenzierung

  • Ganzheitlicher Ansatz: Von Frühwarnung bis AR-Navigation
  • Passenger-First: Nicht Plane-Spotting, sondern Reiseerlebnis
  • Cross-Platform: Android-Marktlücke (Flighty ist iOS-only)
  • Proaktiv statt reaktiv: Sarah bekommt Info bevor sie danach sucht

Marktchance: Freemium-Modell etabliert, Sarah’s Zielgruppe unterversorgt bei Navigation

Product Management

Strukturierte Umsetzung

Epics, User Stories und Backlog für FlightFlow Backlog in Jira ansehen

Damit Sarah ihre Reise mit FlightFlow reibungslos planen und steuern kann, braucht es jetzt eine strukturierte Umsetzung. Epics und User Stories bilden das Fundament, ergänzt durch ein klar priorisiertes Backlog und Story Mapping.

Backlog-Struktur

Epics (große Funktionsbereiche):

  • Nutzerprofil
  • Flugverwaltung
  • AR-Navigation
  • Benachrichtigungssystem
  • Karte & Orientierung

User Stories (Sarah’s Bedürfnisse):

  • “Als Nutzer:in möchte ich sofort eine Warnung erhalten, wenn mein Flug verspätet oder gestrichen wird, damit ich alternative Pläne machen kann.”
  • “Als Umsteiger:in möchte ich die exakte Route von Gate A15 zu Gate B27 sehen, damit ich meinen Anschluss nicht verpasse.”

Story Mapping

MVP-Features (Sarah’s Must-Haves):

  • Flugdaten-Integration
  • Push-Benachrichtigungen
  • Basis-Navigation

Phase 2 (Sarah’s Nice-to-Haves):

  • AR-Overlay
  • Umsteigeassistent
  • Wartezeit-Prognosen

North Star KPI

Aktive Premium-Abonnenten → Zeigt, dass Sarah bereit ist zu zahlen für echten Mehrwert

Lessons Learned

Was Sarah's Erlebnisse mir beigebracht haben

Roadmap für FlightFlow

Folgende Erkenntnisse konnte ich aus der nutzerzentrierten Produktentwicklung ziehen:

Wichtigste Erkenntnis: Technische Machbarkeit allein reicht nicht aus. Partnerschaften sind der Erfolgsfaktor von FlightFlow. Sarah braucht FlightFlow in Frankfurt und Bangkok, nicht nur an einem Flughafen.

Problem-Solution-Fit validiert: Sarah’s Probleme sind real und messbar (66% Frustration, €362,50 Kosten).

Market-Pull, nicht Technology-Push: AR ist nicht Selbstzweck, sondern löst Sarah’s Orientierungsproblem.

Iterative Roadmap: Sarah’s Feedback nach Nutzung des MVP bestimmt die Prioritäten für Phase 2.

Nächste Schritte

Phase 1 (3 Monate): MVP mit Flugdaten und Basis-Navigation

Phase 2 (6 Monate): AR-Integration nach erfolgreicher Pilot-Partnerschaft

Phase 3 (12 Monate): Skalierung auf 10+ Flughäfen

Interessiert an Sarah’s vollständiger User Journey?

Gerne demonstriere ich im Interview den interaktiven Prototyp und erkläre die Go-to-Market-Strategie im Detail.

Sarah erreicht entspannt ihr Gate, ihr Smartphone zeigt: “Boarding beginnt in 20 Minuten – perfekt angekommen!” So sieht erfolgreiche Produktentwicklung aus: echte Probleme lösen, messbare Erfolge schaffen.